Frauenzimmer

Ich weiß nicht was ich tun soll. Vielleicht weiß ich es auch, möchte es aber nicht wahrhaben. Auch das weiß ich nicht, ich weiß gar nichts mehr. Die Gedanken drehen sich im Kreis und drehen sich und drehen sich, mein Gehirn hat schon einen Drehwurm.
Was will ich? Ich möchte gerne eine Beziehung, eine Familie gründen, vielleicht sogar ein Kind oder zwei. Jetzt bin ich keine 15 Jahre mehr alt sondern schon etwas älter und ich kann nicht einfach sagen, mal abwarten wie es sich entwickelt. Panik habe ich nicht, aber ich möchte, dass es voran geht.
Ich kann nicht mal sicher sagen, dass ich es mit IHM will. Warum ich mir nicht sicher bin? Zu viele Enttäuschungen, weil mir mehr und mehr bewusst wird, dass wir offensichtlich völlig verschiedene Ansichten darüber haben, wie eine Beziehung laufen sollte? Ich brauche mehr Nähe, ER nicht, ich möchte schnell zusammenziehen, ER nicht. Mir geht es nicht mehr gut mit der Situation, IHN stört es nicht und ER merkt auch nicht wie es mir geht.
Reden - wohl die einzige Lösung - können wir nur leider beide schlecht. Müssen wir wohl! Vielleicht der Anfang vom Ende! Nur, warum stelle ich mir das Ende als Erleichterung vor? Ratlos!

Mit wem oder was? Mit IHM eine Beziehung!
Wir bekommen es nicht hin. Sein Projekt ist abgeschlossen. Ganz, komplett, vollständig und mit allem drum und dran abgeschlossen. Geändert hat sich nichts. Wir sehen uns trotzdem kaum und ich habe das Gefühl er geht mir aus dem Weg. Wieder kommen die Gedanken auf, es gibt eine andere. Immer häufiger kommen die Zweifel auf. Immer wieder die angekündigten Geschäftsreisen, weswegen ER mich immer wieder auf das WE vertröstet, die dann aber doch nicht notwendig sind. ER sagt mir nie was er für mich empfindet, bzw. nur wenn ich damit anfange.
Einer Freundin habe ich geschildert was ich denke, sie hält mich langsam für verrückt. Spinne ich, habe ich jegliches Vertrauen verloren, halte ich so wenig von mir, dass ich denke es hält keiner mit mir aus? Gut, war ja bisher auch so. Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts mehr! Vor allem nicht, wie ich mich aus dieser Spirale befreien kann!?!

Trotz des tollen Wetters am Wochenende konnte ich mich nicht von allem lösen. Ich versuche mich immer wieder zu ermahnen alles mal loszulassen und das Wochenende hat schon etwas gebracht, aber es war definitiv mal wieder ein-zwei Tage zu kurz. Ich denke schon ein weiterer Tag hätte mir viel gebracht. Zwingen zur Entspannung geht leider nicht. Da bekommt man vom Zwang höchstens neue Verspannungen. :-)

Vor wirklich vielen Jahren wurde ich überführt eine schwer aktive "Zähneknischerin" und "Zähneaufeinanderpresserin" zu sein. Meine Probleme versuche ich offensichtlich so zu lösen, indem ich im Schlaf meine Zähne immer schön hin- und herschleife (wenn man bedenkt zu was das führt ist es eine ganz schön blöde Angewohnheit). Tagsüber knirsche ich nicht, da drücke/ beiße/ presse ich die Zähne ganz fest aufeinander. Gut ist beides nicht, führt beides zu Verspannungen. Ich glaube den Zähnen schadet das Knirschen mehr, da man die dabei regelrecht abschleift. Deshalb trage ich seit weit über 15 Jahren eine total sexy Knirsch-Schiene (ja, heißt wirklich so).

Ich denke meine innere Anspannung und auch meine Verspannungen hängen mit meinem Wesen zusammen. Ich kann den Leuten immer schlecht sagen, wenn mich etwas stört, ich fresse es in mich hinein. Ich habe immer Angst davor die andere Person zu verletzten und vor allem habe ich häufig Angst vor der Konfrontation an sich. Ich kann mich beruflich durchsetzten und kann da auch notwendige Kämpfe austragen. Aber wenn mich jemand stundenlang totlabert oder schmatzt oder sonst irgendwas nerviges tut, dann fällt es mir immer soooo schwer etwas zu sagen und meine Wut steigt permanent. Leider kann ich da nicht nur den anderen Vorwürfe machen, sondern sollte da auch an mir arbeiten, wobei es mir generell schon lieber ist wenn andere schuld sind... ;-)

Ich habe eine Freundin, die ist sehr direkt. Sie sagt immer sofort was sie denkt und macht aus Ihrem Herzen keine Mördergrube. Manchmal sagt sie etwas zu viel bzw. ist in ihren Äußerungen sehr hart und hat damit schon einige Personen in meinem Umfeld sehr verletzt. So möchte ich auch nicht sein, so ein Mittel wäre nicht schlecht. Auf der anderen Seite will heutzutage keiner mehr Mittelmaß sein.

Auch habe ich mir zueigen gemacht, mich an den Sorgen der Welt zu beteiligen. Ich sorge mich mit, ganz egal um was es geht, ich bin dabei. Muttis Sorgen sind meine Sorgen, die meiner Schwester natürlich auch und meine sowieso, übernimmt schließlich auch kein anderer. Bissle sorge ich mich noch um meinen Freund (arbeitet viel zu viel, ansonsten alles in Butter). Ab und zu sorge ich mich sogar wegen solcher Dinge wie der Staatsverschuldung. Ich überlege mir tatsächlich ob man die Situation der BRD, die Umwelt,... noch potentiellem Nachwuchs zumuten kann.

Ich glaube ich brauche Hilfe - jemanden der mir mal richitg das Hirn durchputzt, das ist doch nicht mehr normal!

Auf der anderen Seite wollen heute doch alle auch nicht nur nicht Mittelmaß sein, es will auch keiner mehr Normal sein...
Wobei ich glaube, mal abgesehen von einem notwendigen "Hirn-Frühjahrsputz" bin ich ziemlich normal, beruhigend normal!

...war das heute. Es war nichts besonderes, trotzdem war der Tag einfach schön. Den Besuch bei meiner Mutter habe ich heute besonders genossen. Wir haben gemeinsam etwas gekocht, erzählt und uns wunderbar verstanden. Ich liebe sie einfach.

Auf morgen Abend freue ich mich auch sehr. Da kommt ER mich endlich wieder besuchen. Der Abend wird vermutlich nicht ganz einfach, denn wir wollen bereden ob und wie es mit uns weitergeht. Trotzdem freue ich mich darauf IHN wieder zu sehen!!!

Gute Nacht!!!

Es hat am Mittwoch statt gefunden. Ich war sehr sauer, habe IHM endlich mal gesagt was ich denke und war nicht einfach nur das "nette, dumme Schaf" wie sonst immer. Leider hatte ER noch keine Entscheidung getroffen. Ich vermisse IHN. Ich bin auch mittlerweile überzeugt davon, dass ER sich von mir trennen wird, aber ich konnte und wollte diese Entscheidung nicht treffen. Wenn ER über mich spricht und erzählt wie ER empfindet, dann denke ich, dass es doch Liebe sein muss. Auf der anderen Seite denke ich, wenn ER Nicht sicher ist, dann kann es keine Liebe sein. Oder ist es die Veränderung vom "ersten verliebt sein" zu einem anderen, neuen Gefühl. Ist dieser Vorgang normal? Ich weiß nicht mehr was ich denken soll, ich bin zwar schon etwas Älter, habe aber trotzdem leider keine Ahnung:-(.
Ich bin einfach unendlich traurig!

Der Tag heute war furchtbar. Ich war so rastlos, wusste nichts mit mir anzufangen und habe schon morgens um zehn Uhr an die Zeit gedacht wie lange es noch dauert. Alles was ich gemacht habe, habe ich nur getan, um die Zeit tot zu schlagen.

Ich bin immer noch sehr sauer auf IHN. Immer habe ich Rücksicht auf sein Projekt genommen und ER kann nicht ein einziges Mal auf mich Rücksicht nehmen und lässt mich einfach sitzen. Das ist an sich schon sehr aussagekräftig. Meine Vermutung ist, dass ER es so kurz vor dem Jahreswechsel das nicht beenden wollte, warum auch immer und es dann morgen eben tun wird. Was sollte IHM auch in den Tagen ohne mich sonst eingefallen sein???

Gute Nacht!

Frau Frauenzimmer (oder auch das dumme Schaf) wünscht ein gutes neues Jahr!

Mein Jahreswechsel war nicht so schön. Hm, woran das wohl liegen könnte??? Und besser noch, ich weiß nicht mal wie mein angeblicher Freund gefeiert hat!

Naja, bevor es zu sarkastisch wird, wünsche ich gleich noch eine gute Nacht und gehe ins Bett!

Seit einer Stunde liege ich schon wach und meine Wut auf IHN steigt. ER lässt mich an unserem ersten gemeinsamen Silvester alleine. Verschwendet keinen Gedanken daran, wie schwer die Situation schon ist und ich jetzt auch noch heute Abend allen erklären muss, warum ich alleine komme. Auch damit lässt ER mich alleine. Ich bin zu zweit alleine!

Es grüßt "das dumme Schaf"

Es war ein Mix aus gut und schlecht. Gleich am Morgen hatte mir eine liebe Freundin eine Einladung zum Kaffee geschickt. Die Ablenkung kam mir sehr gelegen, außerdem konnte ich endlich mit jemandem darüber sprechen. Vorher war ich bei meiner Mutter und danach auch wieder. Als ich alleine in meiner Wohnung war, bin ich nur umher "getigert" und hatte keine Ruhe in mir.
Mittags dann darüber zu sprechen hat mir sehr gut getan. Von dieser Freundin bekomme ich nicht die üblichen Ratschläge, sondern eher lieb gemeinte Empfehlungen.

Über meine Situation denke ich die ganze Zeit nach. Ich weiß irgendwie, dass ich es nicht beenden werde. Auf der anderen Seite bin ich mir aber auch sicher, dass es selbst dann keinen Wert mehr hat auf eine Zukunft mit IHM zu hoffen, für den Fall, dass ER sich für mich entscheidet! Klingt bisschen gestört, aber es geht mir permanent durch den Kopf und ich komme auf der Suche nach einer Lösung nicht weiter. Es drehen sich immer die gleichen Gedanken im Kreis!

In diesem Sinne wünscht "das dumme Schaf" eine gute Nacht!

Lange nicht geschrieben. Es war aber auch immer viel los. In meinem Freundeskreis meint jeder, dass ich immer zur Hilfe kommen muss. Da kommen dann viele Sachen zusammen, ich renne nur noch für andere und plötzlich ist eine Kleinigkeit der Auslöser dafür, dass ich heulend dasitze. Wenn ich dann mal Hilfe brauche, sind nur wenige für mich da! Bei der Arbeit war auch viel los und es ist manchmal schwierig mit einer Kollegin. Ich mag sie, aber sie hat manchmal solche Launen oder ist überfordert, dass ich nicht mehr weiß, wie ich mit ihr umbehen soll. Aber mit Blick auf das vergangene Jahr, bin ich voll zufrieden mit dem Jobwechsel.

Das Jahr hätte also so schön ausklingen können, wenn ich heute nicht eine Nachricht bekommen hätte, die mich aus der Bahn geworfen hat. ER ist sich nicht mehr sicher welche Gefühle ER für mich hat. Treffen möchte ER mich nicht, vielmehr in ein paar Tagen wieder anrufen und seine Entscheidung mitteilen. Meine Gefühlen schwanken zwischen Trauern und Wut. Es geht mir schlecht. Ich sollte mir das nicht gefallen lassen, ich sollte es beenden, aber ich kann es nicht. Ich werde IHN in ein paar Tagen verlieren. ER wird es mir in ein paar Tagen sagen und ich könnte die quälende Zeit verkürzen indem ich ihm das Recht auf diese Zeit verweigere und ihn zu einer Entscheidung zwinge, aber ich bin so doof und klammere mich an den letzten Strohhalm, anstatt es selber zu beenden.

Jetzt sitze ich heulend auf meinem Sofa. So habe ich mir den diesjährigen Jahresausklang nicht vorgestellt.

Ich bin und bleibe ein dummes Schaf!